Hier kurz etwas zur Geschichte der Goitzsche:

Das bekannte Bild des extrem umweltbelasteten Industrieraumes gehört endlich der Vergangenheit an. In allen Bereichen hat sich der ehemalige Landkreis Bitterfeld dynamisch entwickelt und verwandelt. Die vom Braunkohlentagebau geprägte Region vollzog in den letzten Jahren eine beispielhafte Veränderung zu einer Landschaft mit attraktivem Gesicht.

Für fast einhundert Jahre prägte Kohleförderung die ehemalige Muldeaue Goitzsche. Es begann alles im Jahre 1908 mit der Förderung der ersten Braunkohle in der Grube "Leopold". Um das Jahr 1949 wurde dann der Tagebau Goitzsche vollständig erschlossen. Im Jahr 1975 erfolgte als Erweiterungsmaßnahme die Verlegung des Verlaufes der Mulde. Von 1976 bis 1993 wurden in Bitterfeld ca. 400 t Bernstein gefördert. Dieser Bernstein wurde zur Weiterverarbeitung an die Ostsee verkauft. Ungefähr 400 - 800 t des edlen Steines liegen noch in der Erde, sind aber unzugänglich mit bis zu 70 Meter Wasser überdeckt.

Bis zur Wiedervereinigung Deutschlands bestimmte das Bild der zerstörten Landschaft die Region um Bitterfeld. Die Entwicklungsgeschichte der Goitzsche vollzog erst in den letzten Jahren einen rasanten Wandel. 1991 begannen die ersten Sanierungsmaßnahmen des 60 km² großen Gebietes. Das entspricht einer Fläche von ungefähr 12.000 Fußballfeldern. Innerhalb kürzester Zeit entstand, verglichen mit der bisherigen Geschichte der Region, der heutige Landschaftspark Goitzsche.
 

1999 begann die Umsetzung des weltweit größten Landschaftskunstvorhabens. Mit der Flutung der Tagebaurestlöcher des Abraumgebietes Goitzsche wurde Im Mai 1999 begonnen. Ab Juni desselben Jahres startete der Bau des Pegelturms und der Seebrücke.

Doch nicht nur positive Ereignisse spielten bei der Entwicklung der Goitzsche eine Rolle. Das Jahrhundert-Flutereignis an der Mulde im August 2002 hinterließ auch in der Goitzsche seine Spuren. Am 15. August erreichte die Flutwelle die Region um Bitterfeld. Von Osten drückte das Wasser in den zukünftigen "Großen Goitzschesee" und der zu flutende Bereich füllte sich innerhalb von zwei Tagen mit Wasser. Die Flutschäden im Bereich der Goitzsche waren erheblich. Ihre Beseitigung erforderte beachtliche menschliche und finanzielle Anstrengungen. Zur Erinnerung an die unzähligen freiwilligen Helfer wurde in der Nähe des Bitterfelder Hafens an der Stelle des größten Sandsackdammes die "Blaue Bank" mit einer Länge von insgesamt 66 m errichtet. Die zahlreichen Namensschilder auf der Bank stehen stellvertretend für die vielen unermüdlichen Freiwilligen dieser Zeit.

In den folgenden Jahren wurde die "Villa am Bernsteinsee" saniert und die Bitterfelder Wasserfront eröffnet. Den vorläufigen Abschluss der Landschaftskunstprojekte bildete die Einweihung des Bitterfelder Bogens im August 2006.

Die "Bitterfelder Wasserfront" ist der zum Stadtkern von Bitterfeld nächstgelegene Punkt an der Goitzsche, der sich vor allem durch Veranstaltungen einen Namen gemacht hat.

Noch ein zweites Ereignis hat sich in der jüngsten Geschichte der Goitzsche verewigt: Kyrill. Dieser Orkan, der am 18. Januar 2007 über Sachsen-Anhalt und auch die Goitzsche stürmte, zerstörte die schwimmende Seebrücke zum Pegelturm. 2009 wurde die Seebrücke ähnlich der bisherigen, wieder neu errichtet.

Quelle: Goitzsche

ein Blick zum Pegelturm und zur Bernstein - Villa
(Aufnahmen mit Canon PowerShot A410 - 29.04.2006)



das Flutungswerk



Blick direkt zum Pegelturm



direkt vorm Pegelturm



Blick vom Pegelturm zur Bernstein-Villa



ein schönes Fischerboot



die Bernstein-Villa



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